Halbzeit, Sommerloch und (sehr viele) Bohnen



Dadurch, dass wir gerade mitten im Sommer sind, blieb leider nicht viel Zeit, weil wir uns vor lauter Fluss, Strand, Sonnenschein und schönem Wetter nicht retten konnten. Deshalb gab es leider ein kleines Loch, doch nun geht es weiter und wir versuchen euch wieder in regelmäßigen Abständen mit Infos zu verwöhnen*.
Nachdem wir alle vier gestärkt und mit neuer Motivation aus dem Urlaub zurückgekommen sind, mussten wir feststellen, dass es einige personelle Umstrukturierungen bei unserer Partnerorganisation CEPAS gegeben hat. Unter anderem hat der langjährige Chef José die Organisation verlassen und an seine Stelle trat kurz darauf Jean Carlos. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.
Durch das Eintreten des Sommers (so wird die Trockenzeit hier genannt, die ungefähr von Dezember bis April geht), verändert sich auch das Leben im Campo etwas. Es trocknen einige Trinkwasserquellen aus, die Erntezeit von Mais und Bohnen beginnt und es wird staubiger. Das Austrocknen der Quellen hat zur Folge, dass manche Campesin@s längere Wege auf sich nehmen müssen, um Wasser zu holen und zu waschen. Außerdem haben wir eimerweise Guandú (Straucherbsen) geerntet, die sicherlich für mindestens 77 Jahre reichen. 
Darüber hinaus haben wir Dünger für die zuvor konstruierten Baumschulen hergestellt. Dieser Dünger braucht ungefähr zwei Monate, um zu reifen und so richtig gut zu werden. Dafür haben wir mit Macheten und Stöcken Kuhfladen, trockene Blätter, Bananenstaude, Erde und frisches Grünzeug zerkleinert und aufgeschichtet. Wenn die Regenzeit wieder beginnt, werden die Setzlinge in den Baumschulen mithilfe dieses Düngers aufgezogen.

Ende Februar stand das Fest der Feste in Panama an - der Karneval. Das bedeutet vier Tage lang Ausnahmezustand, vor allem im Inland Panamas mit viel Tanz, Bier und Wasserwerfern, die den Mengen in den Straßen eine Abkühlung verpassen. Jeder von uns hat Karneval auf seine eigene Art erlebt, sei es am Strand oder in Darién, nahe der panamaisch-kolumbianischen Grenze. Auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, die wir gerne mitgenommen haben.   
Zurück im Campo haben wir gemeinsam mit einer Familie aus Cerro Negro eine Nacht in Hängematten** am Fluss Río Cobre verbracht. Timo und Erik haben gelernt wie man Garnelen fängt und am Ende tatsächlich ein Erfolgserlebnis gehabt: jeweils eine kleine konnten sie beide erhaschen. Zum Glück waren die Jungs aus dem Campo etwas erfolgreicher, sodass das Abendbrot für alle reichte. 
Ziemlich erschreckt mussten wir letztens feststellen, dass über die Hälfte unseres Freiwilligendiensts schon vorbei ist! Das heißt aber auch, dass es höchste Zeit für das Zwischenseminar war, welches in der letzten Woche in Santa Fe stattfand. Gemeinsam mit Svenja und Hannah, die vor 5 Jahren Freiwillige hier in Panamá waren, haben wir über die Geschichte des Landes, Politik, Gesundheit, Umweltschutz, Sexismus und Machismo diskutiert und uns über die vergangene Zeit und unsere Ziele in den restlichen Monaten Gedanken gemacht. Dazu gehörte auch ein Abenteuerausflug mit Gummireifen auf dem Fluss Santa María und eine Führung durch die Kooperative Hectór Gallego, die in Santa Fe unter anderem sehr leckeren Kaffee herstellt und den Campesin@s vor Ort eine sichere Abnahme der Ernte garantiert. Mitgenommen haben wir viele neue Denkanstöße, die Woche war in jeglicher Hinsicht sehr bereichernd.

*Grüße gehen raus an Noras Onkel
**außer Erik, der hat leider keine und musste mit einem Bett im Sand vorlieb nehmen


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Chicheme forever

Es tut sich was!