Weihnachtsstimmung Fehlanzeige

Seit dem letzten Eintrag ist ganz schön viel passiert. Die Baumschulen machen große Fortschritte und mittlerweile stehen fast alle fünf: eine im Sektor Los Leones, zwei in Cerro Cuchillo, eine in Los Valdeses und eine in Los Martinez. Somit kann im nächsten Jahr mit dem Setzen der verschiedenen Baumarten begonnen werden.
Neben der Konstruktion der Baumschulen haben wir auch bei den letzten Reisernten, beim Verputzen der Kapelle und bei den alltäglichen Feldarbeit mitgeholfen. An den Nachmittagen verbrachten wir oft Zeit mit den Leuten in Cerro Negro und haben eigentlich immer etwas Neues kennengelernt - ob neue Orte wie einen Wasserfall oder neue Rezepte, die uns beim gemeinsamen Kochen beigebracht wurden. Mittlerweile können wir ziemlich leckere Gerichte kochen. Von tortillas über crema de zapallo (Kürbiscremesuppe) bis hin zu ensalada de yuca (Yuca-Salat).

Der November ist in Panamá der Monat der Nationalfeiertage: Die Unabhängigkeit von Kolumbien (3.11.1903), die Unabhängigkeit von Spanien (28.11.1821) und die Nationalsymbole (4.11.) werden feierlich mit Umzügen begangen. Am día de la bandera waren wir eingeladen, den Tag in Cerro Negro mitzufeiern. Vormittags fand eine parada statt, am Nachmittag haben wir bei einem Fußballturnier teilgenommen und am Abend gab es noch eine kleine Fiesta.
Ein weiteres kulturelles Event war "las vacas locas" (die verrückten Kühe auf deutsch) in La Colorada, wohin uns Freunde mitgenommen haben. Am Abend des 2. Novembers ist es dort Tradition mit Kuhkostümen, deren Hörner angezündet werden, durch die Straßen zu laufen und alle Zuschauenden, die nicht tanzen wollen, zu erschrecken. Woher dieser Brauch kommt, ist nicht ganz klar, aber eine Theorie besagt, dass das Örtchen einfach keine eigenen Feste hatte, weswegen ein Lehrer einfach kurzerhand diese Tradition erfand.
Für das kommende Jahr sind wir und zwei weitere junge Leute aus Cerro Negro dabei einen charla über Müll und Recycling vorzubereiten. Der charla soll von uns in der Schule von Cerro Negro gehalten werden.
Außerdem haben wir zusammen mit Cepas verschiedene staatliche Institutionen besucht wie zum Beispiel ANAN oder CONADES, um zu schauen, inwiefern einen Zusammenarbeit vielleicht möglich wäre.
Zwischenzeitlich hatte es uns alle jeweils mit einer Erkältung oder einem Virus erwischt, was wir aber alle gut überstanden haben. In Cerro Negro und in Santiago fühlen wir uns immer noch richtig wohl. In Cerro Negro kennen wir mittlerweile unsere Wege und viele Leute und auch in Santiago haben wir einen kleinen Wochenende-Alltag. Meist bestehend aus einem Frühstück oder Mittagessen bei dem Kiosk von Doris (die Daumen sind immer gedrückt, dass Tajadas (reife frittierte Kochbananen) oder Hojaldres (frittiertes Brot gibt) und Ausflügen zu Stränden, Flüssen oder in die Berge.
Ein besonderes Ereignis war auch die Einladung der Deutschen Botschaft zu einem Mittagessen in der Hauptstadt. Eingeladen waren alle weltwärts-Freiwillige, die momentan verstreut in Panamá einen Freiwilligendienst absolvieren. Es war super interessant zu erfahren, was für andere Projekte es noch gibt, aber auch sich mit den Mitarbeiter*innen der Botschaft zu unterhalten.
Die vergangene Woche ist für uns dieses Jahr die letzte Woche im campo gewesen. Wir haben mit einer selbstgebastelten Piñata die Geburtstage von Teodora und Arcadio (bei denen wir wohnen) gefeiert und mit einem Ausflug zum Fluss und leckerer crema de zapallo den Geburtstag von Timo.
Außerdem stand am Donnerstag und Freitag noch ein von CEPAS organisierter Markt in Santiago an. Auch aus Cerro Negro sind Leute mit ihren Produkten angereist, um sie dort zu verkaufen. Wir haben an beiden Tagen mitgeholfen, wo wir konnten und haben die Chance ergriffen, uns für die Herzlichkeit in Cerro Negro zu bedanken und unser Zuhause in Santiago als Übernachtungsmöglichkeit angeboten. Es war schön sich auf diese Weise revanchieren zu können.

Seit diesem Wochenende haben unsere Ferien begonnen und wir werden uns jetzt erstmal in alle Himmelsrichtungen verstreuen, um dann zu Beginn des neuen Jahres mit viel neuer Energie wieder zusammen durchzustarten! Doch nun stehen erstmal Weihnachten und Silvester an, wobei wir hier in der Wärme um die 30 Grad nicht so wirklich in Weihnachtsstimmung kommen...

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